Wer bin ich eigentlich?

I am out with laterns, looking for myself. -Emily Dickinson

Nicht zu wissen, wie ich bin oder auch wer ich bin, hat mich schon so oft, so lange beschäftigt. Sich ständig zu fragen, welche Version von denen, in denen man auftritt, man wirklich ist. Vorallem in der letzten Zeit, die ich in einer psychiatrischen Klinik verbracht habe, war das ein sehr großes Thema für mich.
Ich habe oft abends im Bett gelegen und mich gefragt, ob das Verhalten und die Äußerungen über den Tag wirklich ich waren. Auch wenn ich einen guten Tag hatte, habe ich mich später gefragt, ob das nicht doch einfach eine Version ist, die ich mir selbst vorspiele, weil ich gerne so wäre.
Absurd oder? 

Gerade hatte ich einen anderen Gedanken.
Wie wäre es, wenn wir unsere momentane Lage als Wunde auf unserer Seele ansehen? Wir machen einen Prozess durch. Einen Heilungsprozess. Und eine Wunde sieht auch immer wieder anders aus und am Ende bleibt eine Narbe. Und die verändert das Gesamtbild. Was nicht schlimm ist, sie erzählt auch nur eine Geschichte, eine, in der wir dem Schaden, den wir ertragen mussten, getrotzt haben, geheilt sind und weiterleben. Also ist doch das Gefühl nicht zu wissen wer man ist, eigentlich etwas Gutes, weil man heilt.

Ich merke langsam, dass ich meine negativen Denkmuster ablegen kann. Das heißt nicht, dass ich es immer tue, ganz im Gegenteil, aber manchmal tue ich es. Auch wenn es anstrengend ist und alles schwarz zu malen einfacher erscheint, aber auch trostlos ist. Sich selbst trösten lernen.. Auch ein wichtiger und schwerer Schritt.


Mit viel Liebe
Lea

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